In diesem Blogartikel möchte ich Ihnen einen Überblick zur plastischen und ästhetischen Chirurgie geben. Darüber hinaus möchte ich Ihnen einen Einblick in den langen und sehr interessanten Weg gewähren, den es zu bewältigen gilt, wenn man plastische Chirurgie als Beruf ausüben möchte und worauf es ankommt.
Die Vielseitigkeit der Plastischen Chirurgie
Im letzten Jahr rief mich eine alte Schulkameradin an. Sie wollte ein Klassentreffen organisieren, und suchte Mitschüler der Abschlussklasse aus unserer Grundschulzeit. In West-Berlin ging man nach der Vorschule sechs Jahre in die Grundschule. Erst danach folgte die weiterführende Schule.
Meine ehemalige Mitschülerin, sagte am Telefon, das ich es ja tatsächlich wahr gemacht hätte und Plastische Chirurgin in Berlin geworden bin. Das verblüffte mich etwas, da ich mir dessen nicht bewusst war, dass ich schon in den ersten Schuljahren mein Berufswunsch so konkret äußerte. Mein Ziel war es schon als Kind, Menschen wieder „schön zu machen“.
Als Kind einer deutschen Krankenschwester und eines sansibarischen Kapitäns hatte ich schon in frühester Kindheit viele Eindrücke aus aller Welt. Wir haben in meinen ersten Lebensjahren in Mombasa, Kenia gelebt. Oft habe ich auch meine Verwandten in Dar-es-Salam, Tansania besucht. Leider sah man auch schon damals Lepraerkrankte und an Kinderlähmung erkrankte Kinder auf den Straßen, um ihr täglich Brot bitten. Auch Vorkommnisse im Familien- und im Freundeskreis führten einen ins Krankenhaus der Stadt. Dort zeigte sich dann, wie zum Teil schwer verletzt oder durch Unfälle entstellte Patienten, Seite an Seite in der Ambulanz stundenlang warteten und auf ärztliche Hilfe hofften. Diese Eindrücke prägten und waren vielleicht auch nicht für Kinderaugen bestimmt.
Mit „Menschen schön machen“ meine ich vor allem, Patienten ein menschenwürdiges Aussehen nach Verletzungen wiederzugeben, mit dem sie ihr alltägliches Leben wieder wie gewohnt führen können. Das ich am Ende hochspezialisiert in der Ästhetischen Chirurgie auf dem Berliner Kudamm lande, war lange gar nicht das Ziel.
Wie wird man Plastische Chirurgin oder plastischer Chirurg?
Zunächst einmal muss man das volle Studium der Humanmedizin abschließen. Um eine der wenigen, aber heißbegehrten auszubildenden Stellen als Assistenzärztin der Plastischen Chirurgie in Berlin zu ergattern, die die anerkannte Weiterbildung zum Facharzt garantieren, sollte man eine Promotion vorweisen können. Wenn man nicht sofort eine Stelle in der Plastischen Chirurgie erlangt, sollte man als Assistenzarzt/-ärztin in einer chirurgischen Disziplin erste Erfahrungen sammeln. Wie z.B. In der Unfallchirurgie oder Allgemeinchirurgie.
Die Facharztausbildung dauert mindestens sechs Jahre. In dieser Zeit wird man im Optimalfall in den vier Säulen der Plastischen Chirurgie ausgebildet:
- Handchirurgie, chronische Erkrankungen der Hand und des Handgelenkes, Handverletzungen (Sehnen, Knochen, Bänder)
- der Chirurgie zur Behandlung von schwerst Brandverletzten
- Rekonstruktive Chirurgie (Mikrochirurgie, funktionelle Wiederherstellung und Deckung der verletzten Körperpartien)
- Ästhetische Chirurgie
Die vier Säulen der Plastischen Chirurgie
Am schwersten fiel mir die Handchirurgie. Eine hochkomplexe und sehr filigrane Chirurgie. Unsere Hand mit Ihren einzelnen Handwurzelknochen, den dazugehörigen Bändern, Gelenkflächen und dem angrenzenden Handgelenk sowie den Fingern ist hoch komplex. Hinzu kommt, dass die schwierigsten und spannendsten Operationen oft zwischen zwei und vier Uhr morgens durchgeführt werden. Hierzu zählen beispielsweise Fingeramputationen, Gefäß-Nervenverletzung, multiple Sehnenabrisse oder schwere Schnittverletzungen. Für das ganze OP Team eine große Herausforderung.
Die Behandlung von Schwerstverbrannten ist für alle Fachkräfte, Ärzte und Schwestern psychisch und physisch oft am anspruchsvollsten. Sie hat mich und meine Kollegen an unsere Grenzen gebracht und ist insbesondere physisch herausfordernd. Die täglichen Operationen der Wundversorgung und komplexen Verbände unter OP Saal Temperaturen von bis zu 32 Grad in voller Montur, lässt einen nicht selten klatschnass geschwitzt aus dem OP Saal kommen.
Die dritte Disziplin ist die rekonstruktive Chirurgie. Sie beinhaltet die Versorgung von Unfallopfern, Krebspatienten und vielem mehr. Hier arbeiten verschiedene Disziplinen zusammen. Hat ein Patient zum Beispiel einen schweren Motorradunfall, so dass das Bein verletzt ist und der Knochen frei liegt, behandelt der Unfallchirurg den Knochenbruch. Die Plastischen Chirurgen kümmern sich um die Weichteildeckung. Es wird zum Beispiel ein Haut- oder Gewebelappen von einer anderen Stelle am Körper entnommen und an getroffener Stelle an die Gefäßversorgung angeschlossen. Ein anderes Beispiel ist das Wiederannähen und das Replantieren von abgetrennten Fingern.
Nun zu guter Letzt die Ästhetische Chirurgie. Sie ist eigentlich eine Zusammenfassung aller Fertigkeiten eines Plastischen Chirurgen, die er im Laufe seiner chirurgischen Ausbildung erlangt hat. Zudem sind es oft sehr unterschiedliche Fertigkeiten, die miteinander kombiniert werden. Beim Mommy Makeover geschieht eigentlich nichts anderes als zum Beispiel eine Brust, die nach Stillzeit und mehreren Schwangerschaften an Form verloren hat, wieder in eine jugendliche Form zu rekonstruieren. Oft geht dem eine Fettabsaugung, also eine komplexe, in meiner Klinik, laserassistierte Konturierung des Körpers einher.
Mein Weg zur plastischen Chirurgie auf dem Berliner Kudamm – ein Auszug
Ich habe damals keine Stelle in der Plastischen Chirurgie bekommen und bin den Weg der oben beschriebenen chirurgischen Ausbildung gegangen. Nach drei Jahren in diversen plastischen-chirurgischen Abteilungen im Raum München, habe ich meine Stelle in der Allgemeinchirurgie in München damals gekündigt und bin sechs Monate nach England gegangen. Dort habe ich dann vornehmlich im Bloomington Hospital in Chelmsford bei London gearbeitet. Die dortige Abteilung, zählte zu den Renommiertesten und Größten der Plastischen Chirurgie in England. Dort lernte ich viel in kürzester Zeit, in einem bunten Potpourri umgeben von Ärzten und Spezialisten aus der ganzen Welt. Das verdiente Geld half mir, meinen Plan zu vervollständigen, und anschließend an der Universität Stellenbosch, am Tygerberg Hospital in Südafrika, sechs Monate als Assistenzärztin in der Burns Unit zu arbeiten. Dies war die Abteilung für schwer brandverletzte Erwachsene ab 16 Jahre. Eine Station, einen OP Saal und eine Intensivstation galt es zu betreuen.
Die Zulassung als Ärztin dort zu erlangen war sehr nervenaufreibend. Ich wohnte in Kapstadt und arbeitete in Stellenbosch. Für vier Wochen durfte ich sogar am Red Cross Hospital, dem einzigen Kinderkrankenhaus Südafrikas, auf der Burns Unit für Kinder mitarbeiten. Hier lernte ich bei Prof. Rohde, der sich seit Jahrzehnten aufopfernd für seine schwerverbrannten Kinderpatienten einsetzte.
Unser aller passionierter Einsatz wurde nicht selten durch die Tatsache überschattet, dass die meisten Patienten, Kinder und Erwachsene, HIV-positiv waren. Einige wirklich schwer verbrannte Patienten schafften es vor diesem Hintergrund nicht. Auch das gehört zum Chirurgie Beruf dazu.
Weitere Stationen auf meinem Weg zur eigenen Klinik für ästhetische Chirurgie auf dem Kudamm in Berlin finden Sie hier.
Die Ästhetic Clinic Dr. Mariam Omar am Kurfürstendamm im Herzen von Berlin verkörpert die ästhetische Chirurgie als eine wichtige tragende Säule. Sie wird verantwortungsbewusst von mir und meinem Team durchgeführt. Haben sie diesbezüglich ein Anliegen, können Sie uns gerne kontaktieren.